Wehrmacht im Modell
  Gras, Büsche und Bäume
 

Was wären Landschaftsdioramen und -Vignetten ohne Pflanzen? Selbst Stadtausschnitte können und müssen etwas Grün aufweisen denn selbst bei Kopfsteinpflaster siedelte sich der eine oder andere Löwenzahn oder Grashalm in den Fugen zwischen den Steinen an. Auch in den Übergang von Gehweg zu Hausmauer kann ein bisschen Grün nicht schaden. Hier darf man es natürlich nicht übertreiben, aber wenn man mal mit offenen Augen durch seine Heimatstadt läuft, wird man sehen wie "botanisch" es an manchen Ecken doch ist.

Um solche Pflanzen auf dem eigenen Diorama oder einer Vignette darzustellen, kann man sich mehrerer Möglichkeiten bedienen. Es gibt einmal die Möglichkeit auf etwaiges Modellbahnzubehör zuzugreifen, man kann Vieles aber auch geschickt selber bauen. Meist wird man die "Zutaten" mischen, d.h. es wird sowohl auf den Zubehörhandel als auch auf Selbstbau zurückgegriffen. Im Folgendem möchte ich zeigen, welche Möglichkeiten ich kenne um Gräser, Büsche, Bäume zu basteln.



Bäume und Büsche

Der Modellbahnhandel bietet zwar ein Vielzahl an Modellbäumen an, allerdings sehen diese meiner Meinung nach zu unauthentisch und künstlich aus. Da wir jedoch real wirkende Dioramen und Vignetten gestalten wollen und keine "heile Welt", kommt man nicht umhin die Bäume selber zu basteln. Die Zutaten hierfür können sehr vielgestaltig sein, das meiste kann man sogar direkt der Natur entnehmen. Je nachdem welche Art von Baum, ob nun Laub.- oder Nadelbaum, wir bauen möchten besorgen wir uns vorab die Materialien.

Der Laubbaum
Für einen Laubbaum brauchen wir zunächst einen Stamm. Hier bietet es sich an bei einem Spaziergang einfach mal die Augen offen zu halten und schöngewachsene kleine Äste zu sammeln. Mit der Zeit bekommt man ein Auge dafür wie diese Ästchen geschaffen sein müssen, sei es von der Dicke oder von der Rindenbeschaffenheit. Jedoch sollte man für einen Laubbaum auch Äste von Laubbäumen nehmen, Nadelbaumäste wirken in diesem Fall zu fremd.


Um aus einem solchen Ästchen einen Laubbaum entstehen zu lassen benötigen wir ja noch seine Verästelungen. Hierfür benutzt man am besten sogenanntes Seemoos (oft fälschlicherweise als Meerschaum betitelt). Dieses Seemoos ist eine sehr filligran verzweigte Pflanze welche ursprünglich in der russischen Steppe beheimatet ist. Bei uns bekommt man sie getrocknet im Modellbauhandel oder als Zubehör für Trockengestecke im Floristikbedarf.



Je nachdem zu welcher Jahreszeit die Szenerie spielt, wird man den Baum auch belauben müssen. Als Laub eignen sich vielerlei getrocknete und zerriebene Blätter von Kräutern, Tees oder Gewürzen. Als Beispiel seien hier Majoran, Melisse, oder die Blättchen vom Hopfenzapfen (Bierhopfen). Ich benutze meist Hopfen da seine Blätter sehr dünn sind und nicht so "steif" wirken wie z.B. Majoran. Natürlich hat man hier auch die Möglichkeit auf den Zubehörhandel zurück zu greifen, Die Firmen Aber und Eduard bieten eine Vielzahl von Laub in Form von Photoätzteilen, jedoch ist das bei einem kompletten Baum doch sehr kostenintensiv.


Hat man nun das Material zusammen, kann´s an den Bau des Baumes gehen. Als erstes sägt man den Stamm auf passende Länge. In meinem Fall habe ich, um dem Baum später guten Halt auf der Grundplatte zu geben, unten ein Loch in den Ast gebohrt und einen kleinen Stahlnagel eingeschoben. Nun sortiert man sich die passenden Seemoostriebe für das Astwerk. In meinem Beispiel soll es ein eher kleiner Baum werden, also dürfen die Verästelungen nicht zu wuchtig werden.

Als nächstes bohrt man seitlich an passenden Stellen kleine Löcher in den "Stamm" und trapiert die Seemooszweige so dass langsam ein Baum daraus wird. Ich beginne dabei meist oben und arbeite mich langsam am Stamm etwas runter, gröbere Übergänge verspachtel ich einfach mit Modellspachtelmasse. Wenn alle Äste am Stamm sind lackiert man den kompletten Baum in passender Farbe.

Ist man damit fertig, kommt der nächste Schritt - das Laub.
Wie oben erwähnt nutze ich dafür meist die zerriebenen Blätter des Hopfenzapfens, es bleibt jedoch jedem selber überlassen welches Laub er seinem Baum gibt. Zum Verkleben des Laubs kann man Sprühkleber oder verdünnten Holzleim nutzen. Ich nehme hierfür verdünnten Holzleim den ich in eine kleine Drucksprühflasche (wird oft für Desinfektionsmittel oder Haarfestiger verwendet), sprühe damit den Baum ein und bestreue anschliessend den Baum mit seinem zukünftgen Laub. Jetzt lässt man alles gut abtrocknen.


Da zwar die meisten Belaubungsmittel von Haus aus schon grün sind, allerdings meist im falschen Ton, kann man nun mittels einer Airbrush noch an der Farbgebung arbeiten. Hier ist wieder wichtig zu welcher Jahreszeit der Baum dargestellt werden soll. Im Frühjahr ist das Grün eher hell und frisch, im Sommer schon kräftig und dunkler. Im Herbst mischen sich braune Blätter unter das grüne Laub. Mein Baum soll auf einer Vignette stehen die im Spätsommer/Frühherbst spielt, also habe ich das Laub erst mit dunklem Grün lackiert und danach mit Lehmbraun herbstliche Aktzente gesetzt.

Nun kann man, sofern man möchte, noch Wurzelwerk am unteren Ende des Baumes anbringen. Hierfür eignet sich am besten abisoliertes Kabel das man verdrillt und immer wieder ein paar Drähte abstehen lässt und ebenfalls verdrillt. Das Ganze sollte einen schön verzweigten Charakter haben. Ist man damit fertig, entfettet man das Wurzelgebilde und montiert es an den Stamm. Die Übergänge werden verspachtelt und so gestaltet das eine schöne borkige Oberfläche entsteht. Zu guter Letzt lackiert man den unteren Teil des Baumes noch in einer etwas dunkleren Farbe als den Stamm (der "Stammfarbe" einfach etwas Schwarz beimischen) und setzt mit ein paar moosgrünen Tupfen noch den Anschein von angewachsenem Moos.


Kleine Bäume und Büsche werden ebenso gebaut, nur lässt man hier einfach den Stamm weg. Dazu sucht man sich ein passendes Teil Seemoos zurecht und brusht es widerum erst Dunkelbraun. Danach wird das Bäumchen belaubt und und das Laub in passender Farbe gebrusht. Ist alles gut abgetrocknet, kommen etwaige Feinheiten dran. Ich habe hier eine kleine Birke im Herbst gebastelt.




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